Clemens – Ein Schelm, der in kein Schema passen wollte

Zu einer interessanten Neuerscheinung hier der Verlagstext:

Der Gaggenauer Heimatfreund Jürgen Oesterle, Autor dreier Bücher mit dem Titel „Gaggenauer Geschichten“, beschäftigt sich seit Jahren mit der schier unsterblichen Figur des Clemens.

Viele Zeitzeugen hat Jürgen Oesterle befragt, Bildmaterial ausfindig machen können und in Archiven gestöbert. Jetzt legt er eine Zusammenfassung seiner Recherchen vor und gibt in dem vorliegenden Werk liebevoll das abenteuerliche Leben eines Außenseiters in humoriger Art und Weise wieder.

Da der Autor den Clemens noch persönlich gekannt hat, war es möglich, diese einmalige Biografie eines außergewöhnlichen Menschen entstehen zu lassen.

Clemens war ein Unikum, ein Spaßvogel, ein Luftikus, ein Schelm, ein Schlaule, ein Unikat eben. Einige werden noch heute die Hände über den Kopf zusammen schlagen, wenn sie den Namen Clemens hören. Der geschickte Handwerker Clemens war ein Käpsele und als ein ruheloser Wanderfreund ständig auf Achse. Er setzte als durstiger Geselle neue Maßstäbe für Brauereinen und seine Schlagfertigkeit war unübertroffen. Sein Name wurde im gleichen Atemzug wie dem „Perkeo“ von Heidelberg oder dem „Blumenpeter“ aus Mannheim genannt.

Der Spaß kann beginnen, Sie werden Tränen lachen… wie man das von diesem Autor gewohnt ist.

Softcover, Format: 14,8 x 21 cm, Umfang 222 Seiten, 19,60 Euro

Im Buchhandel oder direkt beim Verlag:

http://www.badnerbuch-shop.de/Buecher/Clemens.html

 

Glasindustrie begründet Industriestandort Gaggenau

Wenn die Ursprünge des Industriestandortes Gaggenau aufgespürt werden, dann wird zuallererst der Bau eines Hammerwerkes durch den Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden, bekannter als der „Türkenlouis“, um das Jahr 1680 genannt. Doch dieses Hammerwerk hatte fast 200 Jahre keine besondere Bedeutung. Wechselnde Besitzer versuchten erfolglos ihr Glück. Dies änderte sich erst, als es der Industrielle Michael Flürscheim 1873 kaufte und später gemeinsam mit Theodor Bergmann als Eisenwerke Gaggenau zu Weltgeltung brachte. Auch die Suche nach Eisenerzen – beispielsweise imHilpertsloch – war ein Flop und ist somit einer Erwähnung kaum wert.

Den wesentlichen Impuls für die Industrialisierung von Gaggenau gab der Unternehmer und Gaggenauer Oberschultheiß Anton Rindeschwender, als er 1772 die Waldglashütte von Mittelberg an die Murg verlegte und zu einer Glasfabrik ausbaute.

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Herzlichen Dank – thank you very much!

Herzlichen Dank an meinen Sohn Thilo Wessel, der diese Internetseite eingerichtet hat. Ebenfalls ganz herzlichen Dank an die Leiterin des Stadtarchivs Gaggenau, Karin Hegen-Wagle, und an Christian Flurscheim in Kalifornien, einen weitläufigen Verwandten von Michael Flürscheim. Beide haben mir viele wertvolle Informationen gegeben.

Many thanks to my son Thilo Wessel, who has created this website. Also many thanks to the head of the city archives Gaggenau, Karin Hegen-Wagle, and to Christian Flurscheim in California, a distant relative of Michael Flürscheim. Both have given me much valuable informations.

Michael Wessel

Luftpistolen aus den Eisenwerken

Zwei gekreuzte Luftpistolen waren Ende des 19. Jahrhunderts das Firmenzeichen der Eisenwerke Gaggenau.

Der Hobby-Heimatforscher Willi Echle schrieb Theodor Bergmann die Aufnahme von Luftpistolen in das Produktionsprogramm  zu. Da irrte er jedoch, denn bereits 1878 erhielt Michael Flürscheim ein Patent auf Luftpistolen. Im Folgejahr ein weiteres für „Verbesserungen an Luftpistolen“. Bergmann trat aber erst 1880 in die Eisenwerke ein. Fachleute sehen allerdings in der Flürscheim-Luftpistole eine dreiste Kopie einer bereits 1872 in den USA patentierten Waffe.

links: Zeitungsbericht von 1880 – auf das Bild klicken

Bergmann war es dann allerdings, der die Luftpistolenproduktion perfektionierte. Daher wurden diese dann auch Bergmann-Luftpistolen genannt. Er entwickelte später sogar Maschinenpistolen und -gewehre.

 

Anfangs warb Bergmann im Thüringschen Suhl Waffenmeister ab. Später betrieb er dort eine eigene Waffenfabrik.

Urenkelin Jaqueline Flurscheim 2000 in Gaggenau

Auf Spurensuche zu ihrem berühmten Urgroßvater Michael Flürscheim war die in London lebende Jaqueline Flurscheim mit ihrer Freundin Camilla Thomas am 11. Mai 2000 auch in Gaggenau. Sie wurde vom damaligen Oberbürgermeister Michael Schulz empfangen und freute sich sehr, dass die Fußgängerbrücke beim Murgsee „Flürscheimsteg“ genannt wurde.

 

Jaquelin Flurscheim ist eine Enkelin von Bernhard Flürscheim, des ersten Sohnes von Michael Flürscheim.

Der Flürscheimweg von der Wolfsschlucht nach Gaggenau

1880 trat Theodor Bergmann in die Eisenwerke Gaggenau ein und wurde 1884 Teilhaber. Im Jahr 1951 hat Willi Echle anlässlich der 25. Wiederkehr des Todestages von Bergmann – er starb 1931 – im Auftrag der Stadt Gaggenau eine Biographie geschrieben, die an alle Haushalte verteilt wurde. Darin heißt es zu Michael Flürscheim unter anderem:

„Flürscheim wohnte mit seinen Schwiegereltern in Baden-Baden. Von dort wanderte er täglich, von einem großen Bernhardinerhund begleitet und gezogen, über die Paßhöhe der Wolfsschlucht und auf einem von ihm angelegten Pfad, den die alten Gaggenauer heute noch den Flürscheimweg nennen, zur Bückelforsthöhe und nach Gaggenau, ein Weg von über zwei Stunden. Abends wanderte er auf demselben Weg wieder zurück.

Wer hat heute, drei Menschenalter später, noch die Zeit für ein solches Wandern und ebenso Zeit für das Überlegen und das Reifenlassen von Gedanken und Plänen des Herzens in der freien Natur!“

Inzwischen sind  zwei weitere „Menschenalter“ vergangen und es fällt wohl noch schwerer, diese täglichen Wanderungen einzuordnen. War Flürscheim doch als Fabrikbesitzer gefordert und kämpfte zudem für die Bodenreform durch das Schreiben von Büchern und Aufsätzen. Aber die Gedanken dazu reiften wohl bei den täglichen Wanderungen.

Postkarte von Michael Flürscheim

Bei eBay wurde im April 2012 eine Postkarte mit einer knappen Beschreibung und einem Bild des Anschriftenfeldes angeboten: „524041) DR Groschen GS mit K1 Stpl. Gaggenau“. Als Adressaten waren die Herren Keilbach & Hurst in Schwetzingen zu erkennen.

Wer hat wohl diese alte Karte zur „Kreuzer-Zeit“ geschrieben? Sollte der Absender erfragt werden?

Doch die Karte kostete im Sofortkauf nur 3,99 Euro plus 90 Cent für Versand. Also wurde sie bestellt.

Die Freude war groß, als die Karte kam, denn der Absender-Stempel lautete „MICHAEL FLÜRSCHEIM EISENWERKE GAGGENAU“ und Michael Flürscheim hatte sie am 18. September 1874 geschrieben oder zumindest selbst unterschrieben.

 

 

Michael Flürscheim im Internet

Wenn Sie mehr über Michael Flürscheim oder die Bodenreformbewegung erfahren wollen, dann empfehlen wir Ihnen die folgenden Links:

http://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Flürscheim (Portrait und weitere Quellen

http://www.deutsche-biographie.de/sfz16515.html (Biographie MF und Literatur)

http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/onken/mokonk.htm (Bodenreform)

http://de.wikipedia.org/wiki/Bodenreform_in_Deutschland (Bodenreform)

http://www.ieeeghn.org/wiki/index.php/Oral-History:Charles_Flurscheim (Charles Flurscheim)