1879 – Flürscheim begegnet Bergmann

Bergmann-2Der Pädagoge und Hobby-Heimatforscher Willi Echle schreibt 1956 in seiner Broschüre „Theodor Bergmann – 1850 – 1931- Leben und Wirken eines Gaggenauer Industriepioniers“, die auf Initiative von Bürgermeister Josef Hollerbach erstellt und an alle Haushalte in Gaggenau verteilt wurde:

„So war für das Wirtschaftsleben des Dorfes Gaggenau neben dem Jahr 1973 ganz besonders das Jahr 1879 von später entscheidender Wichtigkeit.

Im Sommer 1879 besuchte Flürscheim eine Industrieausstellung in Konstanz. Auch eine Herdfirma aus derselben Stadt hatte ausgestellt; ihr Name war „Galler & Bergmann“. Hierher an den Bodensee hatte es also Bergmann nach strengen kaufmännischen Lehrjahren, besonders in der Eisengroßhandlung L. J. Ettlinger in Karlsruhe, verschlagen. Und hier heiratete er die Konstanzerin Marie Egger von Eggersried. Der Ehe entsprossen fünf Kinder: Emil (1875), Olga (1877-1944), Pia (1882), Clara (1883-1954) und Frieda (1885).

Der Gaggenauer Industrielle lernte den um fünf Jahre jüngeren, ideenreichen und technisch hochveranlagten Teilhaber der Konstanzer Firma kennen, dessen große Beredsamkeit an seinem Verkaufsstand ihm imponierte.

Es gelang Flürscheim, ihn für sein Gaggenauer Werk zu gewinnen.“

 

1880 – Bergmann kommt nach Gaggenau

Bergmann-2In der Broschüre „Theodor Bergmann – 1850-1931 – Leben und Wirken eines Gaggenauer Industriepioniers“, schreibt Willi Echle zum Jahr 1880:

Theodor Bergmann zog mit seiner Familie ins Murgtal.

Flürscheim und Bergmann, die in ihrer Wesensart grundverschieden waren, sich aber besonders auf kulturell-ästhetischem Boden innerlich verbunden fühlten, wurden bald enge Freunde. Bergmann wurde voller Teilhaber (Anmerkung: 1884).

Das Werk erzeugte Artilkel des Haushaltsbedarfs und der Landwirtschaft, so z. B. Schrot- und Farbmühlen und die weit bekannt gewordene Lake’sche Wiesenegge. Eisengießerei und Schmiede bildeten das Fundament des Betriebes.

Dann begann die Fabrikation von Gasregulatoren, welche die Werkmeister Storch und Rohe leiteten.

1887 – Großbrand in den Eisenwerken

Bergmann-2In der Broschüre “Theodor Bergmann – 1850-1931 – Leben und Wirken eines Gaggenauer Industriepioniers”, schreibt Willi Echle zum Jahr 1887:

„1887 wurde eine „Gasfabrik“ gebaut. Im gleichen Jahr vernichtete ein Großfeuer die halbe Fabrik. Und jetzt entstanden die ersten Großbauten, welche auch äußerlich das bis dahin dörfliche Gaggenau mit seinen vielen kleinen Fachwerkhäuseren zu einem Fabrikdorf stempelten, dessen Bild man nicht gerade als schön bezeichnen konnte. Italienische Maurer waren die Bauleute.“

Das Stadtarchiv Gaggenau besteht seit 35 Jahren

Kompetent im Dienste der Bürger

Schatzungsrenovation Ottenau bAm 1. Januar 2014 werden es 35 Jahre, dass das Stadtarchiv Gaggenau als kommunales Gedächtnis der Stadtgesellschaft und Zentrum für Stadtgeschichte im Dienste der Stadt und ihrer Bürgerinnen und Bürger steht. Diesen Anlass nutzte Oberbürgermeister Christof Florus, um die qualitativ hochwertigen Dienstleistungen der Einrichtung zu würdigen. „Denn neben signifikanten Bauwerken wie Rathäuser, Kirchen, die Landesakademie Schloss Rotenfels oder das Haus Kast in Hörden, in denen sich kulturelle, politische und wirtschaftliche Traditionen widerspiegeln, konkretisiert sich das historische Erbe unserer Stadt vor allem in der Überlieferung von Archivgut, das heißt Urkunden, Akten, Karten, Bilder, Pläne, Tonträger oder digitale Systeme“, unterstrich der Oberbürgermeister.

In seiner Gesamtheit füge sich dieses Archivgut zum unverwechselbaren kulturellen Erscheinungsbild der Kommune, ergänzte die langjährige Stadtarchivleiterin Karin Hegen-Wagle. „Deshalb übernimmt die Stadt auch gerne die Verantwortung für dieses physische, bauliche und geistige Erbe“, so Florus. Dem Stadtarchiv fällt allein schon laut Gesetz eine besondere Stellung zu: Es stellt im Kulturbereich einer Stadt die einzige Pflichtaufgabe dar.

St 17 coloriertDer Aufgabenbereich des Stadtarchivs ist vielfältig. Mit der Übernahme und Aufbewahrung der rechtlich und/oder historisch bedeutsamen Verwaltungsunterlagen einschließlich ihrer Ordnung, EDV-Erfassung und archivgerechten Lagerung sichert die Einrichtung den gesamten Bestand und stellt ihn – wieder entsprechend den gesetzlichen Vorgaben – den Bürgerinnen und Bürgern zur Information und Forschung zur Verfügung. Außerdem verwahrt das Stadtarchiv nichtamtliches Schrift- und Sammlungsgut, dem bleibender Wert für die Geschichte der Stadt zukommt, so unter anderem private Nachlässe von Personen, Vereinen, Firmen und anderen Institutionen. „Die großen Verluste an Archivalien, die bei der Zerstörung der Stadt Gaggenau in der Endphase des Zweiten Weltkriegs entstanden sind, konnten durch breite Ersatzüberlieferung größtenteils ausgeglichen werden“, sagt Leiterin Hegen-Wagle.

Als wissenschaftliche Einrichtung mit eigener Forschung weiß das Stadtarchiv auch mit seinen Pfunden zu wuchern. So gibt es Sonderveröffentlichungen, Ausstellungen (zum Beispiel über Automobil- und Stadtgeschichte) und eine fruchtbare Zusammenarbeit mit kulturellen Vereinen und Institutionen. Die Nutzung des Archivgutes steht allen Interessierten offen – jenen die in ihrer Familiengeschichte forschen, nach bestimmten Bauherrn und Architekten suchen oder einfach nur Geschichtsliebhaber sind. Bei über 110.000 vorhandenen Dokumenten ist fast zu jedem Thema Aufschlussreiches zu finden. Das Team des Stadtarchivs unterstützt gerne laufende Recherchen mit kompetenter Beratung. Sodann besteht die Möglichkeit, im Besucherzimmer die Archivalien ausgiebig und ungestört in Augenschein zu nehmen.

Pressemeldung der Stadt Gaggenau vom Dezember 2013

Vor 50 Jahren: Ministerpräsident Kiesinger in Gaggenau

Ministerpräsident Kurt Georg Kiesinger bei der Rede zur Einweihung der Berliner Brücke. Die Schulbuben von damals sind heute vermutlich gerade im Rentenalter

Ministerpräsident Kurt Georg Kiesinger bei der Rede zur Einweihung der Berliner Brücke. Die Schulbuben von damals sind heute vermutlich gerade im Rentenalter

Das Badische Tagblatt schrieb am 9. Dezember 2013:
Vor genau 50 Jahren: Einweihung der Berliner Brücke
„Des denkt mir au noch!“, werden viele Gaggenauerinnen und Gaggenauer sagen: Heute vor genau 50 Jahren, es war ebenfalls ein Montag, war der damalige Ministerpräsident von Baden-Württemberg und spätere Bundeskanzler Dr. Kurt Georg Kiesinger (CDU) in der Benzstadt zu Gast.
Offizieller Anlasse für seinen Besuch am 9. Dezember 1963 war die Einweihung der gerade fertig gestellten Berliner Brücke. Der Landtagswahlkampf des Folgejahres mag wohl beim Staatsbesuch auch eine Rolle gespielt haben.
Begleitet wurde Kiesinger damals von Regierungspräsident Anton Dichtel (CDU), und beide trugen sich bei Bürgermeister Josef Hollerbach im fünf Jahre zuvor neu eingeweihten Rathaus in das Goldene Buch der Stadt ein. Fast ganz Gaggenau war auf den Beinen, wie die Bilder belegen, die der Optiker-Meister und Fotograf Simon Sinzinger damals machte.

Kiesinger mit der Schere in der Hand, um das Einweihungsband zu durchschneiden

Kiesinger mit der Schere in der Hand, um das Einweihungsband zu durchschneiden

„Ich taufe diese Brücke auf den Namen Berliner Brücke in der Hoffnung, dass die Stadt Berlin bald wieder die Hauptstadt eines wiedervereinigten deutschen Vaterlandes sein wird.“ Mit diesen Worten enthüllte Kiesinger den Stein mit dem eingemeißelten Berliner Bären an der Auffahrt der neuen Berliner Brücke, der auch heute noch über das dortige Treiben wacht.

 

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Gaggenauer besuchen Gaggenauer – BENZ-Gaggenau in Winnenden

Gaggenau Benz Murgtal-ChronikDie ehrenamtlichen Helfer des Unimog-Club Gaggenau besuchten am 23. September das Feuerwehrmuseum in Winnenden. Mit ein Grund für die Auswahl war das dortige Schmuckstück der auch sonst sehr attraktiven Ausstellung: eine „Automobilspritze“, die 1924 bei BENZ in Gaggenau gebaut worden war. Gleich zwei äußerst kompetente Führer begrüßten ihre Kolleginnen und Kollegen aus dem Murgtal: Helmut Pflüger, durch dessen Initiative und jahrzehntelanges Engagement die Ausstellung entstanden war und den früheren Oberbürgermeister von Winnenden, Karl-Heinrich Lebherz, heute 2. Vorsitzender des Vereins.

Beim Rundgang durch das 2002 eingeweihte Museum beim Bahnhof Winnenden, das in diesem Jahr  einen Erweiterungsbau erhielt, wurde immer wieder deutlich, mit wie viel Herzblut die Ehrenamtlichen an ihrem Museum hängen. Mit unzähligen wertvollen Ausstellungsstücken aus aller Welt – insbesondere aber aus der näheren Umgebung, wie an den Aufschriften zu erkennen war – konnte die Entwicklung der Feuerbekämpfung sehr gut nachvollzogen werden.

... noch ein Gaggenauer, ein Unimog-S

… noch ein Gaggenauer, ein Unimog-S

Und ganz spontan stellte der frühere Oberbürgermeister Karl-Heinrich Lebherz dann noch bei einer Busfahrt und einem Spaziergang durch Winnenden  seinen früheren Wirkungsbereich vor. Auch von dem gelungenen Nebeneinander von Historie und Moderne waren die Besucher beindruckt. Ein erneuter Besuch „mit Kind und Kegel“ wird sich lohnen.Murgtal-Chonik Winnenden

Mehr unter www.feuerwehrmuseum-winnenden.de

Emailbilder aus den Eisenwerken in der Hördener Kirche

Bei einem Stadtteil-Rundgang durch Hörden – initiiert vom Arbeitskreis Tourismus – wurde in der Kirche St. Nepumuk auch auf die Emailbilder aus den Eisenwerken Gaggenau aufmerksam gemacht, die den Kreuzgang Christi zeigen. Sie sind um 1900 entstanden.

Auch in der Stadtkirche St. Sebastian in Kuppenheim sind diese zwölf dekorativen Bilder zu sehen.IMG_2821

Motorrad der Eisenwerke Gaggenau in Steinbach vorgestellt

 

Eisenwerke EGA Bild

Siegfried Burow (rechts) stellt den Organisatoren des Moped- und Motorradtreffens in Steinbach, Jürgen Karcher, Roland Seiter sowie Christoph und Andreas Beck das älteste Motorrad, eine EGA 350 aus dem Jahr 1926 vor Foto: Wessel

Beim „1. Moped- und Motorradtreffen“ in Steinbach bei Baden-Baden stellte das Unimog-Museum eine Neuerwerbung vor: Ein Motorrad, das 1926 in den Eisenwerken Gaggenau gebaut wurde. Vor mehr als 20 Jahren wurde es in einer Scheune – zerlegt in Einzelteilen – entdeckt.

Bisher ist nur wenig über die Motorräder der Eisenwerke bekannt. Nur wenige Exemplare haben „überlebt“.Lesen Sie den Bericht im Badischen Tagblatt vom 12. Sptember 2013:

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Grab des Vaters von Michael Flürscheim in Frankfurt

Bernhard_flurscheim_albert_uncle.Bei seinen weiteren Recherchen zu Michael Flürscheim fand jetzt der in Califonien lebende Christian Flurscheim in der Datenbank www.jewishdata.com Bilder der Grabsteine des Vaters und des Großvaters sowie weiterer Verwandter von Michael Flürscheim. Die Gräber existieren noch im Rat-Bell Friedhof in Frankfurt.